So ganz unter uns. Kennst Du das Gefühl, in einer echt schwierigen Situation zu sein und Du weißt, dass es eigentlich Deine eigenen Entscheidungen waren, die Dich hier her gebracht haben?
Du weißt eigentlich überhaupt nicht genau, wie es weitergehen soll, aber Du willst auch mit niemandem darüber reden. Du denkst, Du bekommst das schon selbst irgendwie in den Griff!
Also setzt Du Dein starkes Gesicht auf, bist die Powerfrau, für die Dich alle kennen und managt irgendwie die Lage.
So ging es mir im Juni 2018.
Denn im Juni 2018 war alles vorbei.
20 Jahre ist es jetzt her, dass mein Exmann und ich uns kennengelernt hatten. 14,5 Jahre ist es her, dass wir geheiratet haben. 14 Jahre ist es her, dass unser erstes Kind zur Welt kam.
Etwas mehr als 6 Jahre ist es nun her, dass wir uns getrennt haben und aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen sind.
Vor meiner Ehe hatte ich meine Finanzen immer im Griff gehabt und mich selbst um alles gekümmert. Immer.
Ich gebe es zu, ich hatte es genossen, das Thema während meiner Ehe abgeben zu können. Mein Ehemann erledigte alles, kümmert sich um alles, ich konnte sehr unbekümmert leben – es ging uns sehr gut.
Rückblickend war das zwar sehr bequem, aber gleichzeitig einer meiner größten Fehler.
Im Juni 2018 war das Haus ausgeräumt. Ich wollte ganz neu anfangen und verwirklichte mir einen Traum:
Ich entrümpelte fast meinen ganzen Hausstand und zog in ein Wohnmobil.
Gleichzeitig begann genau damit ein ganz neuer Abschnitt meines Lebens. Ich musste wieder selbst Verantwortung für meine Finanzen übernehmen! ALLES wieder selbst regeln.
Aber wo sollte ich anfangen?
Es war, als würde ich auf eine riesige, chaotische Baustelle blicken und nicht wissen, welches Teil ich zuerst in Angriff nehmen soll.
Die erste Zeit konnte ich das Thema noch ganz gut vermeiden. Schließlich stand der neue Lebensstil im Wohnmobil im Vordergrund. Alles war Abenteuer, alles war neu – eine gute Ablenkung!
Und von außen war nur die Powerfrau zu sehen, die alles schaffte und mutig etwas Neues anging. Warum über Geld reden, wenn das Leben gerade so unglaublich cool war… und das war es wirklich. (Wer von meinen Lesern mich damals schon auf Facebook begleitete, hat diese wundervolle Zeit ja sehr hautnah miterlebt. 🙂 )
Doch nach ein paar Monaten war klar, dass ich mich dem Thema Geld dennoch stellen musste.
„Ich bin alleine, und wenn ich das nicht angehe, wird es mich überwältigen.“
Dieser Gedanke war einerseits beängstigend, andererseits war da plötzlich auch eine ganz große Klarheit: Es war meine Sache! Ich wollte – und musste – die Kontrolle über mein Geld zurückgewinnen, um nicht jeden Tag in Angst zu leben.
Also setzte ich mich eines Abends, während meine Kids beim Papa waren und ich etwas Zeit für mich hatte, mit einer Tasse Tee und einem Schreibblock hin, zündete ein Teelicht an und machte den ersten Schritt.
Übung: Dein erster Schritt zur Klarheit
Vielleicht erkennst du dich in diesem Gefühl des Überwältigtseins wieder. Wenn du magst, probiere eine kleine Übung, die mir damals geholfen hat, ins Handeln zu kommen und die ersten Schritte in Richtung Klarheit zu machen:
Nimm dir 20 Minuten Zeit und beantworte diese Fragen in einem Notizbuch:
Was sind meine größten Sorgen, wenn ich an Geld denke?
Was würde mir ein Gefühl von Sicherheit geben?
Schreibe einfach frei heraus, ohne darüber nachzudenken, ob es „richtig“ ist. Es geht darum, den ersten Schritt zu machen und dir ein klareres Bild von deiner Situation zu verschaffen.
In der nächsten Folge erzähle ich dir, wie ich das Chaos in meinem Kopf und meinen Finanzen angegangen bin – und warum dieser erste Überblick der wichtigste Schritt für mich war.
Alles Liebe und bis zur nächsten Folge.
Christina
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